Unsere Stillproblemchen: Wunde Brustwarzen, Milchstau und Saugverwirrung

Kathrin Stillen 9 Kommentare

Wunde Brustwarzen

Noch vor der Geburt wurde mir geraten, meine Brustwarzen prophylaktisch mit einer Lanolin Salbe einzureiben, um Entzündungen zu vermeiden. Dieser Tipp war gold wert! Meine Brustwarzen waren zwar nie wund, aber unfassbar sensibel. Ich musste sie nach jeder Stillmahlzeit schnell wieder „einpacken“, da ich schon den kleinsten Luftzug äußerst unangenehm spürte. Ich benutzte diese Salbe regelmäßig – direkt nach dem Stillen. Sie wirkte beruhigend und half die ersten Wochen, bis sich meine Brüste an ihre neue Aufgabe gewöhnt hatten, zu überstehen.

Milchstau

Nach einiger Zeit kündigte sich ab und zu ein kleiner Milchstau an, meist an den Außenseiten der Brüste. Obwohl das völlig normal am Anfang einer Stillbeziehung ist, wusste ich nicht, was ich tun sollte . Julia, unsere Hebamme empfahl mir, unser Mädchen in unterschiedlichen Stellungen, z.B. der Fußballerhaltung, anzulegen. Auf diese Weise hilft das Baby aktiv Brustentzündungen vorzubeugen, indem sein Kinn beim Trinken Verhärtungen an den entsprechenden Stellen ausmassiert.

Saugverwirrung

Da unsere Stillbeziehung ja so reibungslos verlief, war ich sehr überrascht, als unser Mädchen ab dem vierten Monat nicht mehr trinken wollte. Jedenfalls glaubte ich das!

Urplötzlich trank sie tagsüber sehr schlecht und in großen Abständen. Nach circa zwei Minuten dockte sie sich ab und schaute in der Weltgeschichte herum. Ab und zu konnte ich sie zum Weitertrinken animieren, allerdings mit mäßigem Erfolg. Dafür forderte sie ab dem frühen Abend fast stündlich eine Mahlzeit ein, was sich dann oft im 1,5 – 2 Stunden Takt durch die ganze Nacht zog. Zu diesem Zeitpunkt benutzen wir noch ab und zu einen Schnuller, so dass ich mich fragte, ob es eine Saugverwirrung sein könnte. Ich fragte eine Stillberaterin und erhielt folgende Antwort per E-Mail:

„Liebe Kathrin,
was Sie schildern ist typisch für das Alter. Jetzt entdeckt Ihre Tochter die Welt und alles ist interessanter als mit dem Gesicht zur Mutterbrust zu trinken. In dieser Phase klappt das Stillen am besten in der Nacht oder wenn das Kind morgens früh sehr entspannt ist. Nutzen Sie diese Zeiten. Wenn sie gut dabei ist und gut zugenommen hat, dann hat es nichts mit Saugverwirrung zu tun. Viele Babys wechseln problemlos von Brust zu Schnuller.“

Und so war es dann auch. Unser Mädchen betrachtete mit großen Augen ihre Umgebung und das kleinste Geräusch, der winzigste Mucks hielt sie vom Trinken ab. Ich zog mich also in der Zeit, wenn möglich, zum Stillen in eine ruhige Ecke zurück. Klappte es trotzdem nicht, blieb ich recht gelassen, schließlich war die Milchbar auch nachts geöffnet.

In dieser „Phase der Ablenkung“ klappte das Stillen am Besten direkt nach dem Aufwachen (auch nach den Vor- und Nachmittagsschläfchen). Ich legte mich dann einfach zu ihr und sie trank, während sie vor sich hindöste. Mittlerweile sitzt sie tagsüber beim Trinken sehr oft auf meinen Knien, sog. „Hoppe-Reiter-Position“. Das hat den Vorteil, dass sie gleichzeitig gucken (oder mit Papa flirten) und trinken kann.

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