Erfahrungsbericht: Walkoverall Disana/ hessnatur

Kathrin Empfehlung 59 Kommentare

Nachdem ich nun zwei Monate lang die Walkoveralls von Disana und hessnatur getestet habe, wird es Zeit für einen Erfahrungsbericht.

Vorab kann ich sagen, dass ich absolut begeistert bin von diesen Anzügen – und zwar aus vielerlei Gründen!

Walkoverall von Disana oder hessnatur?

Wie im letzten Artikel (Im Test: Walkoverall von Disana und hessnatur) bereits erwähnt, gibt es kaum Unterschiede zwischen diesen beiden Marken. Der Rotton ist unterschiedlich, die Knöpfe unterscheiden sich und die Kapuze des Disana Overalls ist mit Baumwolle gefüttert. Ansonsten ist die Qualität der gewalkten Wollanzüge identisch. Identisch gut.

Passform/ Größe

Leider gibt es die Walkoveralls nur in Kombinationsgrößen also 50-56/ 62-68/ 74-80 und 86-92.
Zuerst störte ich mich daran, da unser Mädchen zum Zeitpunkt des Kaufes genau zwischen 74-80 und 86-92 hing. Aus lauter Verzweiflung kaufte ich beide Anzüge. Der Kleine passte genau. Zu genau. Der Große fiel extrem weit aus.

Mittlerweile würde ich auf jeden Fall immer die größere Version nehmen. Ärmel und Hosenbeine lassen sich gut umschlagen, ohne dass dadurch die Beweglichkeit des Kindes im Anzug beeinträchtigt wird. Außerdem ist es ganz gut ein bisschen Luft im Anzug zu haben für kältere Tage. So kann man die Kleinen im Zwiebellook verpacken, ohne dass sie sich eingezwängt fühlen.

Hält ein Walkoverall auch bei kalten Temperaturen warm?

Ja und nein. Der Overall an sich hält schon warm, aber je kälter es wird, desto mehr Kleidungsschichten ziehe ich unserer Tochter darunter an:

Bei Temperaturen um die 8-10 Grad Celcius trägt unser Mädchen einen Langarmbody, eine dicke Strumpfhose und einen Wollpulli unter dem Overall. Das ist völlig ausreichend, da sie sich laufender Weise an der frischen Luft bewegt.

Sinken die Temperaturen unter 5-6 Grad Celcius ziehe ich ihr einen Langarmbody, eine dicke Strumpfhose, eine Leggings aus Merino-Schurwolle*, einen Wollpulli und eine Strickjacke aus Schurwolle unter dem Overall an. Das mag sich vielleicht viel anhören, aber die Schichten sind relativ dünn, so dass sie sich immer noch gut in ihrem Bekleidungspaket bewegen kann. Klettern und Rennen sind nach wie vor sehr gut möglich.

Lederschuh Lana Behrens Winter: die Sohle ist aus flexiblem Rindsleder, gefüttert sind die Schühchen mit Wollwebpelz. Perfekt für Laufanfänger.

An den Füßen trägt sie übrigens Behrens Winterschuhe und an ganz kalten Tagen ein extra Paar Wollsocken.

Die kältesten Temperaturen, die wir in den letzten Wochen erlebt haben, waren -5 Grad Celcius. Wir waren ca. 1,5 Stunden an der frischen Luft rodeln und ich war begeistert wie warm sich unser Mädchen anfühlte, als ich sie aus ihren Schichten pellte.

Unser Mädchen kämpft sich durch den Schnee im Walkoverall von hessnatur.

Bonus: warme Hände und Füße

Obwohl ich unser Mädchen mittlerweile kaum noch im Tuch trage, bin ich froh, dass ich ihre Händchen und Füßchen gut mit den umklappbaren Fäustlingen und Füßlingen schützen kann. Diese „Funktion“ ist auch ganz praktisch, wenn wir mal mit dem Kinderwagen oder Fahrrad unterwegs sind. Ich muss mich nicht mit lästigen Handschuhen herum ärgern, die wir wahrscheinlich eh verlieren würden und ihre Hände sind immer mollig warm.

Schützt der Walkoverall vor Nässe?

Durch das enthaltene Wollfett nimmt der Walkoverall einiges an Feuchtigkeit auf, ohne sich innen nass anzufühlen. Gewalkte Wolle ist quasi wasserabweisend. Bei dem großen Schneegestöber im letzten Jahr beispielsweise, waren wir mit unserem Mädchen rodeln. Ich war erstaunt, wie trocken sich der Overall anfühlte, obwohl wir lange durch den Schnee gestapft sind. Thomas‘ Jeans hingegen war vom Fuss bis zur Wade pitschnass.

Bei Spiel im Regen bevorzuge ich allerdings eine Matschhose über dem Walkoverall. Die gewalkte Wolle hält zwar auch solche Härtesituationen aus, aber ich fühle mich sicherer mit einer Matschose. Wenn wir beispielsweise 100 Mal eine nasse Rutsche hinunter sausen, weicht der Po so hundertprozentig nicht auf.

Wie oft muss ich den Overall waschen?

Den Overall von hessnatur trägt unser Mädchen nun schon fast zwei Monate und ich bin begeistert wie sauber er noch aussieht!
An manchen Tagen habe ich die Matschhose vergessen und unser Mädchen ist dennoch unbeirrt auf schlammigen Rutschen oder verdreckten Böden herum gerutscht. Einmal sah sie so verschlammt aus, dass ich ernsthaft glaubte, der Overall sei für immer ruiniert.
Nun, es war noch nicht einmal nötig den Dreck abzuklopfen. (Andere Mütter berichteten, dass Schmutz sich so sehr gut entfernen lässt, wenn er getrocknet ist.)
Auf mysteriöse Art und Weise war unser Schmutz einfach nicht mehr sichtbar. Ein wirklich unglaubliches Phänomen!

Ich kann außerdem auch keinerlei schlechte Gerüche feststellen. Andere Jäckchen oder Hosen riechen manchmal komisch, wenn sie länger getragen wurden. Das kann ich von unserem Overall definitiv nicht behaupten.

Ich habe unseren Anzug also noch nicht gewaschen und es sieht momentan so aus, als wenn ich das in dieser Saison auch nicht müsste. Dementsprechend gibt es bei unserem Overall auch kaum Wollpeeling – er sieht fast aus wie neu!

Wie wasche ich einen Walkoverall?

Gewalkte Wolle in der Waschmaschine im Schonwaschgang bei 30°C mit Feinwaschmittel für Wolle (z.B. von Ulrich*) waschen. Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber mit der Hand waschen. Nicht schleudern und auf gar keinen Fall den Trockner verwenden. Zum Trocknen am besten in feuchter Luft im Freien aufhängen oder noch besser flach auslegen.

Möglichst wenig waschen, da sich das schützende Wollfett mit jeder Wäsche auswäscht. Wenn Waschen unumgänglich ist, den Overall nach dem Waschen einfach rückfetten, z.B. mit einer Wollkur*.

Fazit

Ich bin jetzt schon traurig, dass unser Mädchen nächstes Jahr zu groß ist für einen Walkoverall. Und gäbe es solch einen Anzug in meiner Größe, würde ich mit ihr im Partnerlook durch die Gegend düsen! Wie du merkst, bin ich absoluter Fan.

Der Walkoverall ist ein Anzug für alle Fälle!
Er eignet sich für den Herbst, den Winter und den Frühling. Je nachdem wie warm oder kalt es draußen ist, kann man die Kleidungsschichten darunter anpassen. Dein Kind wird so stets warm genug angezogen sein, ohne zu schwitzen.

Mit einem Walkoverall wird der ganze Körper warm gehalten, ohne dass dein Kind in seiner Beweglichkeit eingeschränkt wird. Schneeanzüge sind meist sehr dick und bei Zweiteilern kann es schon mal passieren, dass die Jacke nach oben rutscht und dabei die empfindlichen Nieren frei legt beim Spielen oder wenn man sein Kind auf dem Arm trägt.

Der Walkoverall ist absolut pflegeleicht und sehr robust. Noch nie habe ich Oberbekleidung so selten gewaschen.

Und bei all den praktischen Vorzügen sieht unser Mädchen darin auch noch sehr knuffig aus!

Bei Amazon findet ihr übrigens auch
Disana Walkoveralls in verschiedenen Farben und Größen*

 

 

 

 

 

 

Nachtrag September 2015:
Der Bub (9 Monate, 10 Kg und Größe 74/80) passt hervorragend in den Walkoverall 74/80 wie ihr auf dem Foto unten erkennen könnt. Da er sich noch auf allen Vieren vorwärts bewegt, ziehe ich ihm Wollschühchen über. Ich habe welche von Lana (Trödelmarkt), aber es gibt auch Walkschuhe von Disana* oder wasserfeste Überzieher*.
Walkoverall

Der Bub (9 Monate) auf Erkundungstour im Disana-Walkoverall (74/80) seiner Schwester.

Nachtrag Oktober 2016:
Den Bub (fast 2 Jahre, 12 Kg und Größe 86) habe ich dieses Jahr zur Abwechslung in einen Walkoverall von Internaht (siehe Foto unten) gesteckt. Wer mehr über dieses Schmuckstück erfahren möchte, sollte sich meinen Erfahrungsbericht durchlesen.

walkoverall-internaht

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