Embryotox.de – Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit

Kathrin Stillen 4 Kommentare

Schwangere und Stillende sind nicht gegen Erkrankungen gefeit, doch welche Medikamente helfen der (werdenden) Mutter, ohne dem Nachwuchs zu schaden? Beipackzettel raten meist sicherheitshalber von einer Einnahme ab, auch wenn das Medikament verträglich ist. Ärzte (wie mein ehemaliger Hausarzt) legen stillenden Müttern schnell das Abstillen nahe – in meinem Fall sogar bei einer harmlosen Viruserkrankung!

Embryotox.de

Meine Hebamme verwies mich auf eine tolle Seite, die ich heute weiterempfehlen möchte:

Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie
www.emrbyotox.de
Tel. 030 / 30308-111
Fax 030 / 30308-122
E-Mail: mail@embryotox.de

Dies ist eine Seite vom Forschungsinstitut der Berliner Charité, das gezielt die Auswirkungen von Medikamenten auf Schwangere und Stillende erforscht. Hier findet Ihr eine riesige Datenbank mit wissenschaftlich aktuellen Informationen über die wichtigsten Arzneimittel.

„Unser Internetportal umfasst bisher über 420 Arzneimittel, deckt also bei weitem nicht alle ab. Sie können sich hier auch über die Mittel der Wahl zu häufigen Erkrankungen in der Schwangerschaft informieren. Die relevanten wissenschaftlichen Daten sind so aufbereitet, dass die beiden folgenden Fragestellungen beantwortet werden:
1) Darf das Arzneimittel einer Schwangeren oder Stillenden verordnet werden?
2) Was ist zu tun, wenn die Schwangere oder Stillende das Arzneimittel bereits eingenommen hat?“ (Quelle: embryotox.de)

Ärzte, Apotheker und natürlich auch „normale Mütter“ können auf embryotox.de Medikamente/ Wirkstoffe eingeben und nachlesen, ob und inwiefern sie in der Schwangerschaft bzw. Stillzeit angewendet werden dürfen. Wer gezielt nach einer bestimmten Erkrankung sucht, erhält grundsätzliches Informationen zur Therapie und Medikamentenvorschläge („Mittel der Wahl“).

Service nur für medizinisches Personal

Ein online Fragebogen ermöglicht Anfragen zu Medikamenten oder zu therapeutischen Behandlungen, allerdings ist dieser Service nur medizinischem Fachpersonal vorbehalten.

Aber Du kannst Deinen Arzt oder Deine Hebamme ansprechen, die embryotox dann für Dich kontaktieren (bei Bedarf für Dich in Berlin anrufen) oder das von dort herausgegebene Fachbuch besitzen und dort nachlesen (Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit, Urban&Fischer Verlag München 2006*).

Empfehlenswert ist es, die Telefonnummer der Beratungsstelle bei Arztbesuchen bereit zu haben und Arzttermine innerhalb der Telefon-Sprechzeiten von embryotox auszumachen: Mo – Fr 09:00-12:30 und 13:30-16:00 Uhr.

Hinweis:
Auch wenn embryotox geeignete Arzneimittel auflistet, solltest Du diese Internetplattform nicht als Grundlage für eigenmächtige Therapieänderungen oder Selbstmedikation verwenden. Sprich Deinen Arzt/ Deine Hebamme auf embryotox.de an, damit Ihr eine gemeinsame – fachlich gesicherte – Entscheidung treffen könnt.

Reprotox.de: Beratung für Laien

Letztes Jahr (2016) geriet ich kurzzeitig in Panik, weil ein Radiologe eine Kernspinaufnahme (MRT) mit Kontrastmittel von meiner schmerzenden Hüfte forderte und eine Stillpause von mehreren Tagen wegen des stillunverträglichen Kontrastmittels. Da der Bub damals noch dauerhaft stillte, brauchte ich dringend eine andere Lösung.

Eine aufmerksame Leserin verwies mich auf dieses Institut, welches auch von Personen ohne medizinische Fachausbildung kontaktiert werden kann:

Reprotox, Institut für Reproduktionstoxikologie
Elisabethenstr. 17
88212 Ravensburg
Tel.: 0751 87 27 99
Fax: 0751 87 27 98
www.reprotox.de

Da mein Radiologe embryotox nicht für mich kontaktieren wollte, füllte ich kurzerhand das Reprotox-Kontaktformular aus, schilderte mein Problem und einen Tag später fand ich bereits eine ausführliche PDF zu meiner Fragestellung von Dr. med. Wolfgang E. Paulus in meinem E-Mail-Postfach. Er nannte mir ein Kontrastmittel, dessen Einahme keine Stillpause erforderte und welches wir dann auch für die Kernspinuntersuchung benutzten.

Hinweis:
Da das Institut sich aus Spenden und Stiftungsgeldern finanziert, wird um eine freiwillige Spende in Höhe von 50 Euro nach der Konsultation gebeten.

Wer also ein Medikament einnehmen muss und nach einer in der Schwangerschaft geeigneten oder stillfreundlichen Alternative sucht, sollte sich entweder über seinen Arzt an embryotox wenden oder selbst bei reprotox anfragen.

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