Das wundervollste Geschenk zur Geburt fürs Geschwisterkind

Kathrin Familie 1 Kommentar

Beim Ausmisten für unsere Auswanderung fiel mir ein Stein in die Hand, den das Mädchen zur Geburt vom Bub geschenkt bekommen hatte. Das Geschenk, das mich damals am allermeisten berührt hat und das heute traurig-schöne Erinnerungen in mir weckt.

Der versteckte Schatz

Ich weiß noch genau wie ich ihn auspackte. Das Mädchen saß neben mir im Auto und schaute ganz gespannt auf das Päckchen. Draußen regnete es in Strömen. Sie nahm neugierig den Stein aus dem blauen Beutel und ich beobachtete aufmerksam ihr Gesicht, als sie ihn erforschte.

Eine liebe Leserin hatte mir eine sogenannte Steindruse (oder auch Geode) geschickt. Das ist ein Stein, der von außen völlig unscheinbar aussieht, aber in seinem Kern eine Ansammlung von verschiedenen Kristallen verbirgt.

Steindruse-Geburtsgeschenk

Der Stein für das Mädchen war in der Mitte zerbrochen und mit einem Gummi fest zusammengebunden, so dass er auf den ersten Blick wie ein ordinärer Stein aussah. Als sie den Gummi abmachte und den Schatz im Inneren entdeckte, leuchteten ihre Augen. Sie steckte nämlich zufällig mitten in einer „Edelstein-Phase“.

Geburt-Stein

Am ergreifendsten fand ich jedoch die handgeschriebene Botschaft. Als ich sie dem Mädchen vorlas, steckte plötzlich ein dicker Kloß in meinem Hals:

„Liebe S…

einen kleinen Bruder zu bekommen, ist manchmal so, als hätte man einen Stein vor die Füße gelegt bekommen. Wenn Du Dich mit ihm beschäftigst, wirst Du den Schatz darin entdecken. Er liebt Dich über alles! Habe Geduld mit ihm, er muss erst noch alles lernen, was Du schon kannst. Und kleine Brüder sind echt langsam!
Viel Spaß beim Entdecken.
Ich wünsche Euch zusammen ein schönes Leben.
Liebe Grüße
Martina“

Bruder-Stein

Ein Geschenk für die Zukunft

Den Sinn der Zeilen hatte das Mädchen damals zwar noch nicht hundertprozentig begriffen. Sie war ja erst 3,5 Jahre jung. Aber mir kullerten dicke Tränen unaufhaltsam über meine Wangen, weil ich so sehr hoffte, dass der Bub für sie tatsächlich eines Tages ein Schatz sein würde. Weil ich ihre Verlustängste und ihre Eifersucht deutlich spürte – zu Recht. Und weil ich mir nichts mehr wünschte, als tiefe Liebe zwischen den Beiden (siehe auch „Plötzlich Mama von zwei Kindern„).

Sowohl den Stein als auch den Brief werde ich jedenfalls für sie aufbewahren und mit nach New York nehmen. Ich habe das Gefühl, dass dieses Geschenk später noch von großem symbolischen Wert für sie sein wird, wenn sie die Bedeutung versteht. Und falls ich mich irren sollte, bleibt er einfach mein schönstes Erinnerungsstück an die bewegende Anfangszeit als Zweifach-Mama 🙂

Eure Kathrin

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